Die sensomotorische Einlage

Kompartmentsyndrom

Vorderes Kompartmentsyndrom

Bei dem vorderen Kompartmentsyndrom handelt es sich um ein eher selteneres Beschwerdebild, das überwiegend bei Langstreckenläufern auftritt. Übertriebenes Training lässt in diesem Fall die Muskelmasse im vorderen Bereich des Unterschenkels derart anwachsen, daß der Raumbedarf des Muskels den anatomisch vorgegebenen Rahmen übersteigt.

Der Unterschenkel ist in vier Kompartments unterteilt, mit vier Muskelgruppen die auf den Fuß wirken. Das vordere Kompartment, welches lateral (körperauswärts) neben der Tibiakante liegt, beherbergt den Musculus Tibialis Anterior (vorderer Schienbeinmuskel), die Zehenstrecker sowie den Peronaeusnerv.

Meist treten bei Belastung erst nach einigen Kilometern Schmerzen auf. Diese liegen dann außen am Schienbein (Tibia). Das kommt daher, daß der arterielle Blutstrom bei Belastung zunimmt, der venöse Abfluss des Blutes aber im Umfang nicht steigt. Daher steigt der Druck im Kompartment, was im fortgeschrittenen Stadium zu einem Taubheitsgefühl der ersten und zweiten Zehe führen kann. Eine damit einhergehenden Kraftminderung der Fuß- sowie Zehenhebermuskulatur ist die Folge.

Bei einem Kompartment Syndrom ist eine deutliche Reduzierung der Trainingsumfänge und Intensität erforderlich. In seltenen, fortgeschrittenen Fällen kann eine druckentlastende operative Spaltung der Muskelfaszie erforderlich sein.

Vorbeugung

Eine zu steife Schuhsohle mit unzureichendem Torsionsvermögen kann die Pro- und Supinationsfähigkeit deines Fußes einschränken. Ebenso wie bei hartem Untergrund sind hierdurch die auf Knochen und Gelenke einwirkenden Kräfte um ein Vielfaches größer und können zu entsprechenden Folgeschäden führen.

Bei zu weicher Sohle oder weichen Untergründen muss die Muskulatur den größten Teil der einwirkenden Kräfte abpuffern. Dies führt zur rascheren Ermüdung deiner Muskeln. Von entscheidender Bedeutung ist deshalb die Aneignung einer aktiven Lauftechnik, um die gelenkstabilisierenden Muskeln zu trainieren. So sind sie weniger anfällig für extreme bzw. einseitige Belastungen. Du solltest nicht voreilig versuchen, mangelnde „aktive“, muskuläre Fähigkeiten durch zu weiche Schuhe mit Pronationskeil oder eine „passive“ Einlagenversorgung zu kompensieren.

Eine „aktive“ Einlagenversorgung, wie zum Beispiel eine sensomotorische Fußbettung, ist dagegen in der Lage, die Ursachen für die Überlastung der gelenkstabilisierenden Muskulatur aktiv über den Muskeltonus zu regulieren.